"Wirtschaftsunterricht ist immer ideologisch"
Manche Themen haben derzeit internationale Konjunktur, das Wirtschaftswissen gehört dazu. Auch in der Schweiz debattiert man darüber, welches Wirtschaftswissen wichtig ist und welches wie in der Schule zu vermitteln ist. In einer Serie lässt die Basler Zeitung unterschiedliche Positionen zu Wort kommen.
Appell: Schützt die Freiheit von Forschung und Lehre!
Die schlecht beleumundete Schweizer Großbank UBS sponsort die traditionsreiche Universität Zürich mit 100 Mio Schweizer Franken. Dagegen richtet sich der Zürcher Appell als "Internationaler Appell für die Wahrung der wissenschaftlichen Unabhängigkeit".
Die Universitätsleitung handelte geheim einen Kooperationsvertrag mit der Bank aus, die Gremien und die demokratische Öffentlichkeit blieben ausgeschlossen.
Der Siegeszug der Trivial-Pursuit-Gesellschaft
Keine Ahnung vom Wissen
Ein persönlicher Kommentar von Reinhold Hedtke
GEW öffnet neues Portal zur ökonomischen Bildung
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hat in ihrem Webportal einen eigenen Bereich für die ökonomische Bildung eingerichtet. Dort berichtet sie über einschlägige gewerkschaftliche Aktivitäten und Angebote und über die Weiterentwicklung der diversen Initiativen für eine bessere und sozio-ökonomische Bildung.
"Because the living environment economicizes itself ..."
The ifbee-working paper no. 2 deals critically with the trade and employers’ associations’ ideas regarding economic education. The author, Gerd-E. Famulla, comes to the conclusion:
"In view of the already continuous economicization of all areas of life with serious social and ecological consequences, we do not need to make the economic absolute as well. Rather, we have to learn how the economy can be meaningfully embedded into society, nature and politics again. For this, we need an adequate alternative model." (p. 19).
DGB und GEW fordern sozio-ökonomische Bildung
Der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft setzen sich in einem Brief (s.u.) an die Kultusminister der Länder, die Kultusministerkonferenz und die Bundesbildungsministerin nachdrücklich für eine sozio-ökonomische Bildung ein.
Ebenso deutlich lehnen sie ein separates oder monodisziplinäres Unterrichtsfach Wirtschaft ab. Sie fordern eine sozio-ökonomische Bildung, "die verschiedenen Bezugsdisziplinen miteinander verzahnt und ökonomische Fragestellungen in Zusammenhang mit gesellschaftlichen, politischen oder ökologischen Aspekten behandelt".
Disziplinäre Trennung verhindert problemorientiertes Lernen
Auch nach dem Regierungswechsel in Frankreich geht die fachdidaktische und unterrichtspraktische Debatte um integratives Lernen im Feld der Sozialwissenschaften weiter.
Reale Chancen für Reale-Welt-Ökonomik?
In der jüngsten Ausgabe der real-world economics review (demnächst hier online) geht es u. a. - wieder einmal - um die Chancen einer grundlegenden Reform der volkswirtschaftlichen Ausbildung an den Hochschulen und um den Paradigmenwechsel der herrschenden Doktrin in der VWL.
Jack Reardon fordert "A radical reformation of economics education", kann aber nur marginale Änderungen in der doktrinären universitäten Lehre erkennen.
Professur für Sozialökonomie in Duisburg-Essen
Die Universität Duisburg-Essen schreibt eine W2-Professur "Sozialökonomie" an der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften aus (Bewerbungsfrist 14.12.2012).
Ökonomische Bildung - eine neutrale Sache? (2012)
Carina Mitschke hat eine gut 80seitige Studie "Ökonomische Bildung - eine neutrale Sache?" veröffentlicht (Arbeitspapier 264 der Hans-Boeckler-Stiftung, Düsseldorf 2012, hier online als pdf , siehe auch unten).
DGB plädiert für sozioökonomische Bildung
Der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB hat im September auf Anregung der Initiative Schule und Arbeitswelt ein Positionspapier "Wirtschaft in der Schule - Was sollen unsere Kinder lernen?" beschlossen (pdf s.u.).
Wettbewerb oder Einheitswissenschaft?
Kritische Ökonominnen und Ökonomen, die die herkömmlichen Ansätze der Wirtschaftswissenschaften für unzureichend oder gar gescheitert halten, haben in diesem Jahr erstmalig eine alternative Veranstaltung zur Jahrestagung des traditionsreichen und wissenschaftlich konservativen Vereins für Socialpolitik (VfS) organisiert: die Erste Pluralistische Ergänzungsveranstaltung, deren Programm gibt es hier (pdf).
Are Economists selfish and rational?
Some fear that it might undermine social cohesion and the level of cooperativeness in our societies, if school or tertiary education increasingly confronts young people with the homo oeconomicus actor-concept as a basic analytical tool in economics and modern social science in general.
Sind Ökonomen egoistisch und rational?
In Schulen und Hochschulen breiten sich wirtschaftswissenschaftliche Denkweisen aus. Was bewirkt eine schulische oder universitäre Ausbildung in den Wirtschaftswissenschaften, die das homo-oeconomicus-Modell als zentrales oder - wie von den Wirtschaftsverbänden und einigen Wirtschaftsdidaktikern für das Schulfach Wirtschaft explizit verlangt - einziges Analysewerkzeug einsetzen?
Trägt diese einseitige Ausrichtung dazu bei, dass der soziale Zusammenhalt erodiert und dass die Kooperationsbereitschaft der so Ausgebildeten sinkt?